UNIVERSITÄT OSNABRÜCK

Mittwoch, 9. Dezember 2015

Zwischen Schloss und Mensa - Konzept


Konzeptpapier

Ein wissenschaftlicher Erkenntnisprozess

(Julia Krause, Friederike Mittmann, Sophie Reinhart)


Das Schalthaus liegt an einem sehr zentralen Ort in Osnabrück. Es befindet sich zwischen Schloss, Mensa, EW-Gebäude und StudiOS. Schon allein aufgrund dieser Lage passieren am Tag mehrere tausend Personen, darunter auch viele Touristen, das Schalthaus aus Beton.

Was aber denken Passantinnen und Passanten, die dieses „Gebäude“ tagtäglich sehen? Wissen sie um dessen wichtige Funktion?

Bei einer Umfrage von 100 Personen konnten erste Ergebnisse eruiert werden: 52 Prozent der befragten Personen gaben an, nicht zu wissen, um was es sich bei dem Betongebäude handelt. Lediglich 29 Prozent assoziierten das Gebäude zumindest mit einem Parkhaus oder Schalthaus.

Unwissenheit verleitet immer auch zu Spekulationen.

Das Gebäude wirke wie ein „Atombunker“, wie eine „Kläranlage“, ein „Güllefach“ oder eine „Müllverbrennungsanlage“. Das sind nur einige der Beschreibungen für das Schalthaus. 58 Prozent der Befragten finden es „hässlich“, auch Adjektive wie „störend“ und „langweilig“ fallen. Der „graue Klotz“ sei fehl am Platz und wirke erdrückend.

Dabei ist das Schalthaus keinesfalls „langweilig“, denn die Prozesse, die in seinem Inneren ablaufen sind sehr komplex und äußerst spannend. Allerdings weiß kaum einer der Vorbeilaufenden über die tatsächliche Funktionalität des Schalthauses Bescheid.
Auch für uns gestaltete sich die Erforschung der Abläufe im Inneren als Spurensuche und wissenschaftlicher Erkenntnisprozess. Im Verlaufe der Auseinandersetzung änderte sich unsere Perspektive auf das Schalthaus zunehmend, je mehr uns klar wurde, warum es an ebenjener Stelle steht und welche Funktionen es erfüllt, desto weniger störten wir uns an seiner Präsenz!

Diesen Erkenntnisprozess wollen wir allen Passantinnen und Passanten ermöglichen. So greift unser Gestaltungskonzept sowohl die Umfrageergebnisse auf, sprich auf den zwei Wänden der Parkhauseinfahrt befinden sich Antworten auf die Fragen „Um was handelt es sich bei diesem Gebäude?“ und „Welche Funktionen könnte es erfüllen?“ sowie Wünsche von den Befragten, wozu man dieses Gebäude nutzen könnte.

Auf einer Informationstafel wird das Rätsel um das mysteriöse Betongebäude gelüftet. In Gesprächen mit dem Architekten und einem Verantwortlichen der Stadtwerke Osnabrück recherchierten wir, was das Schalthaus leistet. Interessierte Fußgängerinnen und Fußgänger können durch das Erlesen einer Glasplattenaufschrift u.a. erfahren, was sich im Inneren des Gebäudes befindet.

Da unsere Umfrage auch ergab, dass 66 Prozent der Befragten eine unauffälligere Gestaltung einer auffälligeren vorziehen, haben wir uns gegen eine Fokussierung auf den Betonkörper entschieden und wollten vor allem eine Aufwertung der Garageneinfahrt vornehmen.

Die ausgewählten Begriffe/Sätze sollen vor allem in weißer, hellgrauer und dunkelgrauer sowie in gelber/orangener (Farbton des Schlosses) und auf den Glasplatten in dunkelroter (Farbton des EW-Gebäudes) Farbe auf die Wand gesprayt/geklebt/gemalt werden.

Um den Standort des Schalthauses auch in der Hinsicht aufzuwerten, dass vorbeigehende Personen gerne verweilen können und wollen, schlagen wir zudem vor, Sitzgelegenheiten zur Verfügung zu stellen, damit aus einem Durchgangsort ein Verweilort wird. Auch diesen Wunsch vieler Studierender haben wir aus den Umfrageergebnisse ableiten können.

August 2015

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